
Anhaft- oder Klebeverhalten von Silikon an der Dichtseite
Viele Bauteile aus Elastomeren, wie beispielsweise EPDM, Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, NBR, Silikon, Nitrilkautschuk und andere Kautschuktypen, weisen eine stumpfe Oberfläche auf. Diese Oberflächen sind oft klebrig und gleiten daher nur schwer auf anderen Oberflächen. Dies kann zu erschwerten Montageprozessen und unerwünschten Nebeneffekten während des Gebrauchs führen, weshalb häufig Trennmittel wie Talkum und Silikonöl eingesetzt werden.
Durch eine Gleitbehandlung wird die Reibung eines Kunststoff-Bauteils mit seinem Reibpartner deutlich verringert. Dadurch können Trennmittel oft entbehrlich gemacht werden, wodurch die entsprechende Kontaminierung sowie andere Nachteile entfallen. Gleitbehandelte Kunststoffteile sind auch beim Reinigen und Sterilisieren langzeitstabil. Durch die reduzierte Klebrigkeit ist die Schmutzanhaftung geringer, wodurch die Produkte optisch aufgewertet werden.
Verfahrenshintergrund
Bei einer intensiven Gleitbehandlung werden Gleitmittel in die Oberfläche von Kunststoffen eingelagert. Sie reduzieren die Haft- und Gleitreibung sowie die Klebrigkeit erheblich. Die gleichzeitige Zunahme der Oberflächenrauigkeit verstärkt diesen Effekt, während die elastomertechnischen Eigenschaften des Materials unbeeinflusst bleiben.
Einsatz
- Bei Knarz- und Knackgeräuschen aufgrund hoher Haftreibung zwischen Kunststoff und Reibpartnern
- Bei Slip-/Stick-Effekt bei Gleitbewegungen
- Bei Montageschwierigkeiten
- Bei optisch aufzuwertenden Teilen und Dekoartikeln, um Schmutzanhaftungen zu verringern
- Bei Klebrigkeit, um Trennmittel überflüssig zu machen, Teile besser zu vereinzeln, statisch belastete Bauteile sich wieder lösen zu lassen und Schmutzanhaftungen zu verringern
- Bei Silikonen, um den Reibwert zu minimieren und Schmutzanhaftungen deutlich zu reduzieren.