PFAS – Was bedeutet das für die Gummi Industrie?

Allgemeines
Der Vorschlag der ECHA sieht vor, die Verwendung von PFAS in einer Reihe von Anwendungen einzuschränken oder vollständig zu verbieten.

Die ECHA (Europäische Chemikalienagentur) hat am 07.03.2023 ein Dossier zum vollumfänglichen bzw. eingeschränkten Verbot von mehr als 10.000 PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) in der EU veröffentlicht, das derzeit noch diskutiert und geprüft wird.

Umfangreichstes Beschränkungsdossier seit Bestehen der REACH

Der Vorschlag enthält eines der umfangreichsten Beschränkungsdossiers seit Inkrafttreten der REACH-Verordnung und sieht ein weitgehendes Verbot von mehr als 10.000 PFAS vor. Auch Fluorpolymere werden darunterfallen, es sei denn, es wird Übergangsfristen oder Ausnahmeregelungen geben.

PFAS in vielen industriellen Prozessen und Produkten
Aufgrund ihrer Beständigkeit gegenüber extremen Temperaturen, ihrer wasser- und ölabweisenden Eigenschaften und ihrer elektrischen Isoliereigenschaften sind PFAS in vielen industriellen Prozessen und Produkten weit verbreitet, unter anderem in Oberflächenbehandlungen, Dichtungen, Kühlmitteln und Feuerlöschschäumen. Neben der industriellen Verwendung finden sich PFAS auch in Alltagsprodukten wie beschichteten Pfannen, regenfester Kleidung, Backpapier und vielen anderen Produkten.

Die Beständigkeit von PFAS-Chemikalien ist eine Stärke, die die Leistungsfähigkeit von Produkten erhöht und ihren Einsatz in verschiedenen Branchen ermöglicht. Diese Beständigkeit gegen Abbau und Zersetzung ist jedoch auch eine Schwäche, da sie sehr langlebig sind (so genannte „persistente Chemikalien“). Dadurch können sie sich in der Umwelt anreichern und über die Nahrungskette in den menschlichen Körper gelangen, was als Gesundheitsrisiko angesehen wird.

Erwartete Umsetzung
Aktuell setzen sich die beteiligten EU-Mitgliedstaaten für ein EU-weites Verbot von PFAS ein, das voraussichtlich 2026/2027in Kraft treten soll. Dieses Verbot zielt darauf ab, die Verwendung und Freisetzung dieser Chemikalien zu beschränken, um die damit verbundenen Umwelt- und Gesundheitsrisiken zu minimieren. 

Zusammenfassung
Der aktuelle Stand zum Verbot von Fluorakylen in der EU spiegelt eine zunehmende Besorgnis über die Auswirkungen dieser Chemikalien und das Bestreben wider, ihre Verwendung durch umfassende Regulierungen einzuschränken. 

Die von der ECHA initiierte öffentliche Konsultation und der geplante Zeitplan für das Inkrafttreten des Verbots zeigen, dass dieses Thema in der EU-Politik eine hohe Priorität hat. 

Die endgültige Entscheidung und Umsetzung der Beschränkungen wird die Richtung für die zukünftige Verwendung von Perfluorierte Chemikalien (PFCs) in der EU maßgeblich beeinflussen.

Quelle: https://www.kraiburg-rubber-compounds.com/pfas/https://nh-oring.de/pfas/

Interessante Links:
https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/stoffe-im-fokus/kontaminanten/per-und-polyfluorierte-alkylverbindungen-pfas.html